Memorandium

Kaleidoskop der Erinnerungen – Unsere Erinnerungen in Schrift und Bild

Diplomarbeit, Buchprojekt

Kaleidoskopartig zeigt Memorandium vielfältige Erinnerungen und lädt zum Stöbern ein.

Zusammengetragen wurden über 150 kommentierte Erinnerungsstücke von 70 Teilnehmern im Alter von 8 bis 88 Jahren.

Das Buch wurde im Rahmen des »erstwerk« Wettbewerbs des Instituts für Buchgestaltung an der FH Bielefeld mit dem 1. Platz ausgezeichnet und daraufhin auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert.

www.memorandium.de

Hintergrund

Erinnerungen sind keine rührselige Nostalgie, sondern das, was uns Menschen ausmacht. Sie schaffen Identität. Damit Erinnerungen nicht verloren gehen, heben wir viele Dinge, heute zunehmend in digitaler Form, als Andenken auf. Um zu verhindern, dass sie in unsortierten Archiven untergehen, sind Selektion und Strukturierung der Erinnerungsträger von höchster Priorität.



Dieser Archivproblematik habe ich versucht exemplarisch etwas entgegenzuhalten. Empirisch wollte ich herausfinden, wie unterschiedliche Generationen die Konservierung ihrer Erinnerungen handhaben. Im abschließenden Buch wurden diese Andenken dann mit neuer Struktur archiviert.

Ich entschied mich für die Sammlung von schriftlichen und bildlichen Erinnerungsträgern, da diese nicht nur zu den ältesten Konservierungsmethoden zählen und am meisten verbreitet sind, sondern am effektivsten eine Vielzahl von Inhalten transportieren können.

Konkret werden über 150 Erinnerungsstücke im Buch vorgestellt – eingereicht von 70 freiwilligen Teilnehmern im Alter zwischen 8 und 88 Jahren, die uns an ihren Erinnerungen teilhaben lassen.

Ähnlich einer Zeitkapsel konserviert »Memorandium« zeitgenössische Spuren in Bildern und Texten und dokumentiert auf diese Weise, was den heutigen Generationen wichtig und bewahrenswert erscheint. Darüber hinaus ist es Anstoß, sich mit den eigenen Archiven zu befassen und lädt natürlich auch zum Schmökern ein.

Struktur und Aufbau

Eingeleitet wird Memorandium durch einen theoretischen Teil, um an die Themen Erinnerungen, Gedächtnis, Vergessen, Speichermedien und Archive heranzuführen und über die damit verbundenen Problematiken zu informieren.

Für die Reihenfolge der Beiträge und somit die Struktur des gesamten Buches wurden alle Erinnerungen aufsteigend nach dem Erlebnisalter sortiert, also je nach Alter, das man beim erinnerten Erlebnis hatte. Dieser Ablauf hat zur Folge, dass junge und alte Teilnehmer vermischt werden und der Leser den direkten Vergleich hat, was unterschiedliche Personen zu unterschiedlichen Zeiten im gleichen Alter erlebt haben. Es besteht also die Möglichkeit eines direkten Generationenvergleichs und die parallele Chronologie der Lebensläufe lässt erkennen, ob sich beispielsweise ähnliche Erlebnisse in einem bestimmten Alter häufen.

Mit diesem Sortierungsprinzip hat der Leser die Möglichkeit schmökernd mal hier, mal dort zu lesen, da jeder Beitrag in sich geschlossen ist, findet aber auch beim chronologischen Lesen eine interessante Abfolge vor.

Die Erinnerungen wurden außerdem thematisch kategorisiert und die Zugehörigkeit auf jeder Seite vermerkt.

So wird deutlich, aus welchen Lebensbereichen unsere als besonders wichtig erachteten Erinnerungen stammen.

Es kristallisierten sich fünf Kategorien heraus, denen die Beiträge zugeordnet werden können: Hobby/Beruf, Reisen/Ausland, Einschnitt, Liebschaft und Mitmenschen.

Plakate

Das Konzept zur Bewerbung von Memorandium beruht darauf, mit Inhalten des Buches Aufmerksamkeit zu erlangen, um dem Betrachter ein Gefühl dafür zu vermitteln, was ihn erwartet. Also wählte ich interessante Passagen aus Kommentartexten aus, nahm die Eigentümer-Altersangabe hinzu und verwendete das dazugehörige Bild oder Schriftstück für den Hintergrund.

Ausstellung

Bilder der Präsentation im Rahmen der Diplomausstellung des Fachbereichs Gestaltung der FH Bielefeld vom 06. bis 08. Februar 2009.

Das Präsentationskonzept basiert in erster Linie auf dem Farbschema, das bereits im Buch und Werbekonzept entwickelt wurde. Schlichte Geometrie von Magenta und Schwarz auf Weiß. Durch farbige Stoffbahnen und indirektes Licht sollte eine Wohnzimmer-Wohlfühl-Atmosphäre geschaffen werden, bei der der Besucher Lust bekommt auf dem Sofa Platz zu nehmen und im Buch zu blättern und vor allem zu lesen.

Ein Buchexemplar lag auf dem Beistelltisch beim Sofa zur intensiven Lektüre bereit, während ein weiteres auf einem Pult präsentiert wurde, damit auch der Passant kurze Blicke in das Buch werfen konnte. Desweiteren konnte man via iMac auf die Memorandium-Online-Datenbank zugreifen und »Online-Schmökern«. So konnten die Besucher im direkten Vergleich entscheiden, ob sie lieber »analog« oder »digital« stöbern möchten.

Pressespiegel

zurück
Alle
weiter